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Effiziente Lösungen für jeden Anwendungsfall

Sie wollen ein kosteneffizientes Hauswärmekonzept umsetzen? Sie streben langfristig niedrige Betriebskosten an? Sie planen ökologisch zu bauen oder zu sanieren und möglichst geringe CO2-Emissionen zu verursachen? Komfort ist Ihnen dabei sehr wichtig? Der Wert der Immobilie soll durch ein nachhaltiges Konzept langfristig gesteigert werden?

Elektrische Hauswärmetechnik macht es möglich Kosten zu sparen, den Komfort zu steigern und gleichzeitig nachhaltig das Klima zu schonen. In unserer Broschüre zeigen wir Ihnen wie das geht und dass es für viele Anwendungsfälle eine sinnvolle Lösung gibt.

Fragen und Antworten

Ich baue oder saniere ein Einfamilienhaus. Es steht nur ein kleines Grundstück zur Verfügung. Welche Hauswärmetechnik setze ich am besten ein?

Grundstücke sind heute ein rares Gut. Steht nur ein kleines Grundstück zur Verfügung, bietet sich in diesem Fall der Einbau einer platzsparenden innen aufgestellten Luft-/Wasser-Wärmepumpe* mit Warmwasserspeicher an. Dazu ist eine zentrale Lüftung mit Wärmerückgewinnung zu empfehlen. Optional kann das Gebäude auch mit einer PV-Anlage und einem Batteriespeicher ausgestattet werden und die Wärmepumpe z. T. mit selbst erzeugtem Strom betrieben werden.

Alternativ könnte eine Sole-/Wasser-Wärmepumpe mit Erdsonden eingesetzt werden. Diese werden vertikal in eine Tiefe von bis zu 100 Metern ins Erdreich eingebracht, das Grundstück muss auch in diesem Fall nicht besonders groß sein.

Übrigens: Die beschriebenen Wärmepumpen können bei Bedarf auch kühlen.

*Optional in Verbindung mit einem Luft-Sole-Kollektor.

Erneuerbare liegen weit vorne

Wussten Sie, dass fast die Hälfte des 2020 in Deutschland verbrauchten Stroms aus Erneuerbaren Energien stammt. Strom aus Wind, Photovoltaik, Biomasse und andere regenerative Energieträger deckten rund 46 Prozent des Bruttostromverbrauchs ab. Im Vergleich zum vergangenen Jahr ist der Anteil der Erneuerbaren damit um fast vier Prozent gestiegen, im Vergleich zum Jahr 2018 sogar um über acht Prozent.

Quelle: BDEW

Mir steht ein großes Grundstück zur Verfügung. Welche Hauswärmetechnik kommt in diesem Fall in Frage?

Steht Ihnen ein größeres Grundstück zur Verfügung, dann kann neben dem Einsatz der unter Frage 1 beschriebenen Wärmepumpen- und Lüftungstechnik auch der Betrieb einer Wärmepumpe mit Erdkollektoren in Frage kommen. Diese werden horizontal und schlangenförmig im Erdboden in einer Tiefe von 1,2 bis 1,5 Meter verlegt. Sie benötigen mehr Platz, dafür sind aber keine Bohrungen, sondern lediglich Erdarbeiten notwendig. In der Regel ist diese Lösung günstiger als die Ausführung einer oder mehrerer Tiefenbohrungen.

Auch in diesem Fall gilt: Die Wärmepumpe kann auf Wunsch auch kühlen.

Wärmepumpen punkten mit niedrigen Emissionswerten

Bei der Wärmepumpe steht neben den geringen Betriebskosten der ökologische Aspekt im Vordergrund. Wärmepumpen können in Luft, Erdreich oder Grundwasser gespeicherte Wärme nutzen. Dabei benötigen sie nur einen Bruchteil elektrische Antriebsenergie, um diese Umweltenergie zu erschließen. Beispiel: Bei einer Arbeitszahl von 4 werden mit einem Teil Strom vier Teile Heizwärme erzeugt. Hinzu kommt, dass Wärmepumpen im Betrieb keinerlei Emissionen verursachen.

Ich baue oder saniere ein Mehrfamilienhaus. Welche Hauswärmetechnik ist hier zu empfehlen?

In einem Mehrfamilienhaus bietet sich der Einsatz von Luft-/Wasser-Wärmepumpen in Kaskadenschaltung* oder die Installation einer Luft-/Wasser-Wärmepumpe mit hoher Leistung an. Dazu sollten eine wohnungsweise zentrale oder dezentrale Etagenlüftung sowie eine dezentrale Warmwasserbereitung mit elektronischen Durchlauferhitzern eingebaut werden.

Darüber hinaus könnte eine PV-Anlage zur Eigenstromnutzung im Gebäude eingeplant werden. Wer in diesem Fall den Eigennutzungsgrad noch weiter erhöhen will, investiert zusätzlich in ein Batteriespeichersystem und bietet den Mietern „Grünstrom“ vom eigenen Dach an.

*Mehrere Wärmepumpen werden zusammengeschaltet.

Überzeugende Kombination

Photovoltaikanlagen haben sich in vielen deutschen Haushalten etabliert. Eine Möglichkeit zum Heizen mit Strom ist die Kombination der Photovoltaikanlage mit einer Wärmepumpe, ergänzt um einen Stromspeicher. Der Stromspeicher sorgt dank eines integrierten Energiemanagers dafür, dass die Wärmepumpe zu jeder Tag- und Nachtzeit effektiv mit selbsterzeugtem Strom versorgt wird.

Ich plane die Modernisierung einer zentrale Heizungsanlage in einem Mehrfamilienhaus? Wie sollte ich in diesem Fall vorgehen?

Um das Klima zu schonen, sollten für Heizung und Warmwasserbereitung erneuerbare Energien genutzt werden. Wer auf den Energieträger Strom setzt, trifft hier eine gute Wahl, da sich elektrische Hauswärmetechnik gut für die Modernisierung eignet. Es muss darauf geachtet werden, möglichst geringe Vorlauftemperaturen zu nutzen. Wärmepumpen werden deshalb besonders häufig gemeinsam mit Fußbodenheizungen eingesetzt, da die niedrigen Vorlauftemperaturen von Fußbodenheizungen die Effizienz der Wärmepumpe erhöht. Trotzdem ist eine Fußbodenheizung keine zwingende Voraussetzung für den Einbau einer Wärmepumpe. Die Abkopplung der Warmwasserbereitung vom Heizbetrieb in Verbindung mit elektronischen Durchlauferhitzern hebt weitere Effizienzpotenziale.

Es bietet sich die Erweiterung einer bestehenden Heizungsanlage mit einer zentralen Etagenlüftung oder dezentralen raumweisen Lüftungsgeräten, jeweils mit Wärmerückgewinnung, an. Außerdem kann eine PVAnlage zur Eigenstromnutzung installiert werden, die für den Betrieb der Haustechnik genutzt wird.

Gute Dämmung ist wichtig!

Wärmepumpen arbeiten besonders effizient bei niedrigen Vorlauftemperaturen. Daher empfiehlt sich der Einsatz von Fußbodenheizungen, die mit ca. 35 °C auskommen. In schlecht gedämmten Altbauten sind die Wärmeverluste über die Außenflächen verhältnismäßig hoch, sodass der Einsatz einer Wärmepumpe kritisch geprüft werden sollte.

Ich möchte meine alte Ölheizung gegen ein modernes Heizungssystem austauschen. Was sollte ich tun?

Der alte Ölkessel sollte durch eine Kombination aus Luft-/ Wasser-Wärmepumpe mit hoher Vorlauftemperatur (bis 55 °C), zentraler oder dezentraler Lüftung mit Wärmerückgewinnung sowie dezentraler Warmwasserversorgung mit elektronischen Durchlauferhitzern ersetzt werden. Optional kann die Trinkwassererwärmung auch mit einer Warmwasser-Wärmepumpe erfolgen. Zusätzlich ist eine Erweiterung mit einem Klima-System möglich.

Häufig können bestehende Heizkörper in Verbindung mit einer neuen Wärmepumpe weitergenutzt werden. Dazu ist es notwendig, dass die bestehenden Heizkörper mit der Vorlauftemperatur der neuen Wärmepumpenheizung kompatibel sind. Wenn das so ist, muss nur der bestehende Heizkessel im Keller ersetzt werden und nicht das gesamte Heizsystem im Gebäude.

Bei einer Modernisierung macht u. U. auch eine Hybridanlage Sinn, d.h. ein konventionelles Heizsystem könnte mit einer Luft-/Wasser-Wärmepumpe kombiniert werden. Allerdings sollte der Ölkessel dabei nicht zu alt sein.

Wichtig zu wissen

Im Hybridbetrieb werden zwei unabhängige Wärmeerzeuger kombiniert, beispielsweise ein Gas- oder Öl-Brennwertkessel und eine strombetriebene Wärmepumpe. Je nach Situation wird immer die günstigste und effizienteste Betriebsweise ausgewählt. So erkennt die Regelung zum Beispiel wann die Wärmepumpe den gesamten Wärmebedarf allein decken kann.

Ich möchte meine bestehende dezentrale Trinkwassererwärmung modernisieren. Ich nutze derzeit einen hydraulischen Durchlauferhitzer. Welche Geräte bieten sich zum Austausch an?

In einer bestehenden Anlage ist die wirkungsvollste Maßnahme der Austausch eines hydraulischen Durchlauferhitzers gegen einen modernen elektronischen Durchlauferhitzer. Bei diesen Geräten entfällt im Gegensatz zu hydraulischen Geräten die Beimischung von kaltem Wasser zur Erreichung der Wunschtemperatur. Dadurch verbessert sich der Wirkungsgrad deutlich und man erreicht Energieeinsparungen von bis zu 30 Prozent gegenüber hydraulischen Geräten.

Wer Wert auf maximalen Komfort und Monitoring legt, entscheidet sich am besten für ein vollelektronisches Gerät.

Übrigens

Der Austausch eines alten hydraulischen Durchlauferhitzers gegen ein neues vollelektronisch geregeltes Gerät wird zur Zeit gefördert.

Mehr dazu unter www.foerderung-durchlauferhitzer.de

Wie kann ich meine zentrale Warmwasserbereitung optimieren?

Die Trennung der Trinkwassererwärmung von der Heizung ist in vielen Fällen zu empfehlen. Eine dezentrale Warmwasserbereitung mit elektronischen Durchlauferhitzern erhöht in Verbindung mit einer Wärmepumpe nachhaltig die Systemeffizienz. Grund: Die Erzeugung von hohen Temperaturen für die Warmwasserbereitung kann die Wirtschaftlichkeit einer Wärmepumpe deutlich verringern.

Wird gleichzeitig in die dezentrale Warmwasserversorgung mit elektronischen Durchlauferhitzern investiert, amortisiert sich diese Ausstattung durch eine kleinere Dimensionierung und eine höhere Effizienz der Wärmepumpe relativ schnell.

Beachten Sie

Seit 2015 sind auch Warmwassergeräte mit einem europaweit einheitlichen Energielabel gekennzeichnet. Auf diese Weise ist es möglich, die Effizienz des Gerätes zu erkennen klar zu kommunizieren und nachzuweisen. Diese Klassifizierung ermöglicht nicht nur Planungssicherheit, sondern bildet darüber hinaus ein zentrales Entscheidungskriterium.

Ich plane eine Modernisierung meines Bades. Gibt es hier effiziente Direktheizungssysteme?

Insbesondere in der Übergangszeit im Frühling und Sommer kann das zentrale Heizungssystem ausgeschaltet bleiben. Hier sorgt eine elektrische Fußbodentemperierung als Zusatzheizung im Bad für eine angenehme und energiesparende Temperierung. Flache Dünnbettheizmatten mit isolierten elektrischen Heizleitern werden direkt unterhalb des Bodenbelags verlegt. Der geringe Temperaturunterschied zwischen Boden und Raumluft schafft ein gleichmäßiges Raumklima, bei dem die Temperatur wärmer empfunden wird als sie tatsächlich ist.

Alternativ ist die Nutzung von Konvektoren als Voll- oder Übergangsheizung für Bad, Diele und Gästezimmer zu empfehlen. Konvektoren zeichnen sich durch niedrige Anschaffungskosten und eine schnelle Wärmegabe aus und eignen sich sehr gut als Übergangsheizung.

Ebenfalls gut geeignet ist der Einsatz einer elektrischen Infrarotheizung; sie wird unauffällig und platzsparend unter der Badezimmerdecke installiert und sorgt für angenehme Strahlungswärme.

Hinweis

Im Badezimmer sorgt die elektrischen Fußbodentemperierung zum Beispiel in der Übergangszeit im Frühling oder Herbst unkompliziert für Wohlfühlwärme, ohne dass die zentrale Heizung eingeschaltet werden muss.

Gleichzeitig können die Heizkosten reduziert werden: Die Raumtemperatur wird subjektiv um 1 °C bis 2 °C wärmer empfunden, was eine Absenkung der Raumtemperatur ermöglicht und zu rund 10 bis 15 Prozent Energieeinsparung führt.

Ich nutze eine alte ungeregelte Speicherheizungsanlage. Gibt es Möglichkeiten der Optimierung?

Nach Angaben von Herstellern arbeiten rund 50 Prozent der derzeit betriebenen Anlagen ungeregelt. Sie könnten über eine Optimierungsmaßnahme energetisch aufgewertet und so wesentlich effizienter betrieben werden. Speicherheizungsanlagen, die mit einer modernen Aufladesteuerung ausgerüstet sind, erkennen über einen Temperaturfühler oder eine online zur Verfügung gestellte Wetterprognose wie viel Strom, z. B. in der Nacht, gespeichert werden muss, damit tagsüber ausreichend Heizenergie zur Verfügung steht.

Dabei wird auch die Restwärme berücksichtigt, die noch im Gerät gespeichert ist. Nahezu alle Bestandsgeräte können nachgerüstet und so wesentlich effizienter betrieben werden.

Beachten Sie

Eine Studie* kommt zu dem Ergebnis, dass der Einsatz einer modernen Aufladesteuerung zu Energieeinsparungen von 15 bis 18 Prozent pro Jahr führen kann. Bei einem jährlichen durchschnittlichen Verbrauch von rund 8.700 kWh ergäben sich so Einsparungen zwischen 1.300 und 1.600 kWh pro Jahr.

Die Optimierung einer Speicherheizung wird in vielen Fällen gefördert. Mehr dazu unter www.foerderung-waermespeicher.de

*Studie des ITG Institut für Technische Gebäudeausrüstung, Dresden

Ich nutze in meinem Haus eine alte ungeregelte Speicherheizungsanlage und will diese gegen ein neues Heizsystem austauschen? Welche Systeme sind in einem nachträglich wärmegedämmten Altbau zu empfehlen?

In diesem Fall gibt es praxisorientierte Optionen: Die einfachste Lösung ist, dass die alten Wärmespeicher gegen neue moderne Wärmespeicher ausgetauscht werden. Alternativ können die alten Wärmespeicher entfernt und ein modernes Infrarotheizsystem installiert werden. Dazu werden für die Trinkwassererwärmung elektronische Durchlauferhitzer sowie dezentrale Lüftungsgeräte mit Wärmerückgewinnung für den notwendigen Luftaustausch installiert.

Eine weitere Möglichkeit ist der Austausch der alten Wärmespeicher gegen eine innen aufgestellte Luft-/ Wasser-Wärmepumpe mit separatem zentralem Warmwasserspeicher oder auch in Verbindung mit elektronischen Durchlauferhitzern. Hier muss aber die Infrastruktur für eine wassergeführte Heizung geschaffen werden, zum Beispiel durch das Einfräsen einer Fußbodenheizung oder das Verlegen von Rohrleitungen in Fußleisten in Verbindung mit der Installation von Heizkörpern.

Aus alt mach neu

Die alte Nachtspeicherheizung wird zur digitalen Wärmespeicherheizung. Ein standortgenauer Wetterbericht via Internet ersetzt den einfachen Außenfühler und sorgt für die richtige Wärmemenge, auch bei plötzlichem Kälteeinbruch. Bedient werden kann das System auch von unterwegs per App.

Ich besitze eine Photovoltaikanlage, bei der bald die Einspeisevergütung gemäß EEG wegfällt. Wie kann ich den selbsterzeugten Strom sinnvoll im eigenen Haus nutzen?

Zu empfehlen ist eine Erweiterung der vorhandenen Heizungsanlage durch eine unterstützende Luft-/ Wasser-Wärmepumpe. Ein Problem hierbei ist die zeitliche Spreizung zwischen Energieerzeugung und -bedarf. Ein Stromspeicher kann dazu beitragen, den Autarkiegrad deutlich zu erhöhen.

Die Warmwasserbereitung wird dann von der Zentralheizung oder von dezentralen Warmwassergeräten übernommen. Mit der dezentralen Variante ist kein „Sommerbetrieb“ der Heizungsanlage notwendig. Eine Option ist weiter die Nutzung einer Brauchwasser-Wärmepumpen. Dazu sollten dezentrale Lüftungsgeräte mit Wärmerückgewinnung installiert werden.

Hinweis

Das neue Erneuerbare Energien Gesetz (EEG) trat am 1. Januar 2021 in Kraft. Es soll die Rahmenbedingungen für den Ausbau der erneuerbaren Energien neu regeln, damit das 65 Prozent-Ziel 2030 erreicht werden kann.

Wie kann ich meine noch funktionstüchtige Heizungsanlage mit einem regenerativen Heizsystem ergänzen?

Die Ergänzung einer vorhandenen Heizungsanlage durch eine kleine zusätzliche Luft-/Wasser-Wärmepumpe für die Übergangszeit im Frühjahr und Herbst ist problemlos möglich.

Der bestehende Heizkessel wird nur für die Spitzenlast im Winter genutzt, was zu einer deutlichen Verlängerung der Lebensdauer führen kann. Die Wärmepumpe kann effizient über eine PV-Anlage mit Strom versorgt werden.

Tipp

Durch die Einbindung von Umweltwärme lässt sich der Ölverbrauch um bis zu 60 Prozent senken. Eine Luft-/Wasser-Wärmepumpe ist für Hausbesitzer, die noch eine alte Ölheizung betreiben, eine Möglichkeit, ihre Heizkosten durch die Einbindung regenerativer Energie deutlich zu senken, ohne gleich einen kompletten Systemwechsel zu vollziehen. Die Wärmepumpe arbeitet nur bei Außentemperaturen, bei denen sie deutlich effizienter ist als der vorhandene Kessel.

Ich baue ein Passivhaus. Welche Hauswärme- und Lüftungstechnik ist hier zu empfehlen?

In einem Passivhaus bieten sich aufgrund des durchgängig geringen Wärmebedarfs elektrische Systeme an. Passivhäuser sind so gut abgedichtet und gedämmt, dass eine Belüftung des Wohnraums notwendig ist, um die im Haus entstehende Luftfeuchtigkeit nach außen zu führen. Zentraler Bestandteil jedes Passivhauses ist dabei die zentrale Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung, die einen Großteil der Wärme (rund 90 Prozent) aus der Abluft wieder an die frische Zuluft überträgt und damit die Lüftungswärmeverluste deutlich reduziert.

Ebenfalls attraktiv ist die Nutzung von Infrarotheizungen und elektrischen Fußbodentemperierungen in Verbindung mit dezentralen Lüftungsgeräten in gut wärmegedämmten Neubauten mit sehr geringem Wärmebedarf: Kombiniert mit einer Photovoltaikanlage samt Batteriespeicher wird das Haus umweltschonend und kosteneffizient beheizt und belüftet. Die Trinkwassererwärmung sollte in jedem Fall mit elektronischen Durchlauferhitzern realisiert werden.

Gut zu wissen

Ein Passivhaus verbraucht 90 Prozent weniger Heizwärme als ein Haus im Gebäudebestand. Und selbst im Vergleich zu einem durchschnittlichen Neubau wird mehr als 75 Prozent eingespart.

Ich besitze ein Ferienhaus und halte mich dort nur an wenigen Wochen im Jahr auf. Welche Geräte und Systeme sollte ich nutzen?

Es bieten sich Geräte und Systeme an, die nur dann zum Einsatz kommen, wenn das Ferienhaus tatsächlich genutzt wird. Speziell Wochenend- oder Ferienhäuser eignen sich ideal für den Einsatz einer Infrarot-, Strahlungs- oder Natursteinheizung bzw. einer Fußbodentemperierung, da sich die Installation und der Betrieb einer Zentralheizung kaum auszahlt. Dazu gehört auch ein Frostschutz während der Abwesenheit an besonders kalten Tagen. Mit elektrischen Direktheizsystemen ist ein solches Programm realisierbar und mit einer entsprechenden App auch fernsteuerbar.

Optional zu empfehlen ist der Einsatz eines Klimasystems: Dieses kühlt und heizt effizient und zuverlässig, auch bei extremen Außentemperaturen. Hochwertige Filtertechnik befreit die Raumluft darüber hinaus von Bakterien, Allergenen und Gerüchen. Für einen einzelnen Raum kommt ein Monosplit-Gerät in Frage. Multisplit-Systeme kühlen und heizen mehrere Räume.

Eine gute Ergänzung ist der Einsatz einer dezentralen Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung. Durch intelligente Automatikprogramme überwacht die Lüftungsanlage permanent den Raumluftzustand, unabhängig davon, ob das Gebäude genutzt wird. Das Gebäude wird auch bei Abwesenheit kontinuierlich belüftet und somit Feuchteschäden vermieden. Die Trinkwassererwärmung sollte mit einem elektronischen Durchlauferhitzer realisiert werden.

Bauschäden vermeiden

Im Gegensatz zu Wohngebäuden sind Ferienhäuser nicht dauerhaft bewohnt. Sie dienen in der Regel als Rückzugsort für Urlaubsaufenthalte oder sorgen für Nebeneinkünfte, wenn sie von Gästen belegt werden. Aber auch ein Ferienhaus muss kontinuierlich beheizt werden, um baulichen Schäden, z. B. Schimmelbildung, vorzubeugen.

Ich würde mein Haus gerne an heißen Sommertagen kühlen. Welche Möglichkeiten habe ich?

Wenn Sie ihr Haus an heißen Sommertagen kühlen wollen, bietet sich der Einsatz eines Inverter-Klimasystems an: Dieses System kühlt (und heizt) effizient und zuverlässig. Für einen einzelnen Raum kommt ein Monosplit-Gerät in Frage. Multisplit-Systeme kühlen (und heizen) mehrere Räume.

Eine Alternative zur Klimaanlage sind Wärmepumpen, die nicht nur heizen sondern auch kühlen. Wärmepumpen können sowohl aktiv als auch passiv kühlen. Bei einer aktiven Kühlung wird die Arbeitsrichtung der Pumpe einfach umkehrt, um zu Kühlen anstatt zu Heizen. Die passive Kühlung kann nur bei Erdwärme- bzw. Sole-Wasser-Wärmepumpen eingesetzt werden. Mit Hilfe eines Wärmetauschers wird bei der passiven Kühlung die überschüssige Wärme im Haus in die kühleren Erdsonden abgeführt.

Eine perfekte Ergänzung zur Wärmepumpe mit Kühlung stellt eine zentrale Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung dar. Die Wohnungslüftung sorgt im Sommer neben dem notwendigen Luftwechsel auch durch den integrierten Wärmetauscher für eine Art „Kälterückgewinnung“.

Kühlung wird immer wichtiger

Die Raumkühlung wird auch in Wohngebäuden immer wichtiger. In den nächsten Jahrzehnten ist laut Wetterexperten mit deutlich mehr Hitzewellen in Deutschland zu rechnen.