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Fußbodenheizung im Wohnraum
© Devi

Fußboden­temperierung: Unsichtbar und behaglich

Angenehme und gleichmäßige Wärme von unten, wenig Staubaufwirbelungen und keine störenden Heizkörper an den Wänden – eine Fußbodenheizung hat zahlreiche Vorteile und ist daher vor allem bei Neubauten sehr beliebt. Doch auch bei einer Modernisierung kann ein Wechsel zu einer elektrischen Flächenheizung sinnvoll sein. Eine gute Wahl bei Renovierungen einzelner Räume oder einer Teilsanierung ist die Fußbodentemperierung, insbesondere für Bad, Küche, Kinderzimmer oder einen Anbau. Die extrem flachen Heizmatten lassen sich auch nachträglich unkompliziert nachrüsten. Die Montage ist einfach: Der Fachmann verlegt die flachen, selbstklebenden Heizmatten direkt auf dem Estrich beziehungsweise dem vorhandenen Untergrund, egal ob Parkett oder Fliesen.

Die Fußbodentemperierung erzeugt und verteilt die Wärme mittels elektrischer Heizmatten direkt im Boden. Anders als bei klassischen Heizkörpern an der Wand, bei denen die Wärme zur Raumdecke steigt, wo sie am wenigsten benötigt wird, wirkt die Strahlungswärme der Fußbodentemperierung ohne Wärmeverluste direkt auf den Körper. Außerdem nutzt sie die gesamte Fläche des Fußbodens zur Wärmeabgabe, sodass der Raum als etwas wärmer empfunden wird, als er tatsächlich ist. Daher kann die Temperatur um ein bis zwei Grad gesenkt werden, das spart bis zu 12 Prozent Energie ein.

Gut für Allergiker

Und wo keine Heizkörper sind, kann sich auch kein Staub ansammeln. Anders als bei einer herkömmlichen Heizung wird weder Staub noch andere störende Partikel durch aufsteigende Warmluft aufgewirbelt – ein entscheidendes Plus für empfindliche Menschen und Allergiker. Durch die abgesenkte Raumtemperatur erhöht sich zudem die relative Luftfeuchte, was einer Austrocknung der Atemwege und Erkältungskrankheiten vorbeugt.

Ein weiterer Vorteil ist die flexible Gestaltungsmöglichkeit der Räume. Da keine platzraubenden Heizkörper installiert werden müssen, bleibt die gesamte Wandfläche für das individuelle Stellen der Möbel oder zum wirkungsvollen Inszenieren schöner Bilder oder Regale erhalten.

Effiziente Zusatzheizung für kühle Tage

Als komfortable Zusatzheizung kann die elektrische Fußbodentemperierung die Zentralheizung in der Übergangszeit entlasten. Sie spielt besonders dort ihre Trümpfe aus, wo schnell, aber nur zu bestimmten Zeiten am Tag effiziente Wärme benötigt wird, zum Beispiel im Badezimmer. Dort sorgen die elektrischen Heizmatten an kühlen Tagen unkompliziert für Wohlfühlwärme, ohne dass die zentrale Heizungsanlage eingeschaltet werden muss.

Fragen und Antworten

Welcher Bodenbelag eignet sich für eine Fußbodentemperierung?

Elektrische Fußbodentemperierungen sind mit nahezu jedem Bodenbelag kombinierbar: Naturstein oder keramische Fliesen eignen sich ebenso wie Holzdielen, Teppich, Kork, Vinyl oder PVC. Es ist lediglich darauf zu achten, dass die Beläge mit dem Hinweis „geeignet für Fußbodenheizung“ gekennzeichnet sind. Es gibt sogar Systeme, die in Feuchtebereichen wie der Dusche oder in der Sauna eingebaut werden können und für eine rasche Abtrocknung.

Welche Aufbauhöhe muss bei einer Fußbodentemperierung beachtet werden?

Die typischen Aufbauhöhen des Estrichs betragen zwischen 50 mm (Direktheizung) und 60 mm bis max. 140 mm (Teilspeicher- und Speicherheizung). Eine weitere Verlegeart ist die Verlegung einer Direktheizung im Dünnbettverfahren. Hier werden die Heizmatten direkt im Fliesenkleber oder in einer Ausgleichsmasse verlegt. Die Aufbauhöhe beträgt dann etwa 5 bis 10 mm.

Wie erfolgt die Steuerung der Fußbodentemperierung?

Die elektrische Fußbodentemperierung wird raumweise und gradgenau über eine elektronische Temperaturregelung geregelt. Sinnvoll sind Geräte mit einer integrierten Zeitschaltuhr. Per Voreinstellung können Räume ganz nach Wunsch vortemperiert werden, zum Beispiel das Badezimmer vor dem Aufstehen, oder auch auf Energiesparmodus fahren, wenn alle Bewohner das Haus verlassen. Für noch mehr Energieeffizienz sorgt die Kombination mit Fenster-/Türkontakten. Dann fährt die Fußbodentemperierung selbsttätig herunter, wenn ein Fenster geöffnet wird und verhindert so unnötige Wärmeverluste.

Funktioniert die elektrische Fußbodentemperierung auch als Alleinheizung?

Ja, vorausgesetzt, das Haus hat einen sehr geringen Restwärmebedarf, für dessen Deckung nicht unbedingt ein zentrales Heizsystem erforderlich ist. Dies ist zum Beispiel bei modernen Niedrigenergie- oder Passivhäusern der Fall. Eine elektrische Fußbodentemperierung kann hier in Kombination mit einer Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung die passende Lösung sein und das ganze Haus beheizen.

Der Vorteil: Der Einbau ist wesentlich einfacher und kostengünstiger als der eines zentralen Heizsystems. Und wegen des geringen Wärmebedarfs halten sich die Energiekosten in Grenzen. Wird zudem Solarstrom aus einer eigenen Photovoltaikanlage auf dem Hausdach genutzt, sinken die laufenden Kosten weiter.